Philadelphia, oft als „Amerikas historischster Quadratkilometer“ bezeichnet, ist der Ort, an dem die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit erklärten und die Grundlagen ihrer Demokratie legten. Im Independence National Historical Park, einem 55 Hektar großen Areal, könnt ihr an den Originalschauplätzen der Geschichte stehen. In der Independence Hall, einem UNESCO-Weltkulturerbe, wurden die Unabhängigkeitserklärung und die US-Verfassung unterzeichnet. Gleich gegenüber findet ihr die Liberty Bell, ein weltbekanntes Symbol der Freiheit. Doch der Park hat noch viel mehr zu bieten: Besucht die First Bank of the United States, die Second Bank of the United States oder taucht im Benjamin Franklin Museum in das Leben eines der einflussreichsten Gründerväter ein. Wenn ihr die Ursprünge der USA hautnah erleben wollt, gibt es keinen besseren Ort als Philadelphia!
Independence Hall: Die Geburtsstätte der amerikanischen Freiheit
📍 520 Chestnut St, Philadelphia, PA 19106
Independence HallIndependence Hall
Die Independence Hall ist der Ort, an dem die Vereinigten Staaten geboren wurden. Hier unterzeichneten die Delegierten des Zweiten Kontinentalkongresses 1776 die Unabhängigkeitserklärung, und 1787 wurde hier die US-Verfassung verabschiedet. Ursprünglich als Pennsylvania State House im georgianischen Stil erbaut, diente das Gebäude bis 1799 als Regierungssitz. Später wurde es zu einem Nationalheiligtum, in dem bedeutende Persönlichkeiten wie George Washington und Benjamin Franklin über die Zukunft der jungen Nation entschieden. Heute gehört die Independence Hall zum Independence National Historical Park und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der USA.
Im Assembly Room könnt ihr an genau dem Ort stehen, an dem die Unabhängigkeit erklärt wurde. Achtet auf George Washingtons berühmten „Rising Sun Chair“, über den Benjamin Franklin einst sagte, dass die Sonne darauf nicht untergeht, sondern aufgeht – als Symbol für die Zukunft der Vereinigten Staaten.
Tipp: Tickets für die Independence Hall sind kostenlos, müssen aber im Voraus reserviert werden – sichert euch frühzeitig einen Platz für eure Tour!
Liberty Bell: Das Symbol der Freiheit
📍 526 Market St, Philadelphia, PA 19106
Liberty BellLiberty Bell
Die Liberty Bell ist eines der bekanntesten Symbole der amerikanischen Unabhängigkeit. Ursprünglich 1751 als State House Bell gegossen, trägt sie die Inschrift: „Proclaim Liberty throughout all the land unto all the inhabitants thereof.“ (Ruft Freiheit im ganzen Land aus für alle seine Bewohner). Ursprünglich läutete sie für offizielle Versammlungen und wichtige Ereignisse in der Independence Hall, doch im 19. Jahrhundert wurde sie zum Symbol der Abolitionisten, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzten. Ihr berühmter Riss, dessen genaue Entstehung unklar ist, macht sie zu einem noch stärkeren Symbol für die Zerbrechlichkeit und zugleich Beständigkeit der Freiheit. Heute befindet sie sich im Liberty Bell Center, wo ihr sie aus nächster Nähe bestaunen könnt. Im Liberty Bell Center erfahrt ihr, wie verschiedene Gruppen – von Bürgerrechtsaktivisten bis zu Friedensbewegungen – die Glocke im Laufe der Geschichte als Symbol für ihre Anliegen genutzt haben.
Tipp: Weniger bekannt, aber ebenso beeindruckend ist die Bicentennial Bell, die 1976 von Großbritannien als Zeichen der Freundschaft zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit geschenkt wurde. Ihr findet sie in der Nähe der Independence Hall, als Erinnerung daran, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und Großbritannien über die Jahrhunderte entwickelt haben.
President’s House: Die erste Residenz der US-Präsidenten
📍 6th & Market St, Philadelphia, PA 19106
Presidents HousePresident's House
Bevor das Weiße Haus in Washington, D.C. existierte, war das President’s House in Philadelphia der erste offizielle Wohnsitz der US-Präsidenten. Das Haus, das sich an der Ecke 6th & Market Street befand, diente zwischen 1790 und 1800 als Amtssitz für George Washington und John Adams. Ursprünglich 1767 als Governor’s Mansion erbaut, war es Schauplatz bedeutender politischer Entscheidungen, darunter die Ratifizierung der Bill of Rights und die Planung des späteren Regierungssitzes in Washington, D.C.
Doch die Geschichte des Hauses ist auch mit einem dunklen Kapitel verbunden: Während seiner Amtszeit lebte Washington hier mit seiner Familie und neun versklavten Menschen, darunter Oney Judge und Hercules, die später in die Freiheit flohen. Nach dem Umzug der Hauptstadt nach Washington, D.C., verfiel das Gebäude, wurde 1832 teilweise abgerissen und 1951 vollständig entfernt, um Platz für den Independence Mall zu schaffen. Erst 2000 wurden Überreste des Hauses und der ehemaligen Sklavenunterkünfte wiederentdeckt.
Das heutige President’s House Memorial, ein Open-Air-Museum, zeigt die Ausstellung „Freedom and Slavery in the Making of a New Nation“, die rund um die Uhr zugänglich ist. Hier erfahrt ihr mehr über das tägliche Leben in Washingtons Haushalt und die Rolle der versklavten Menschen, die ihn führten – ein eindringliches Denkmal, das daran erinnert, dass die Worte „alle Menschen sind gleich geschaffen“ für viele in der frühen amerikanischen Geschichte nicht galten.
Carpenters' Hall: Der wahre Beginn der Revolution
📍 320 Chestnut St, Philadelphia, PA 19106
Carpenters' HallCarpenters' Hall
Die Carpenters' Hall wird oft mit der Independence Hall verwechselt, doch ihre Bedeutung für die amerikanische Geschichte ist mindestens genauso groß. Hier tagte im September 1774 der Erste Kontinentalkongress, der die erste offizielle Liste der Beschwerden gegen die britische Krone zusammenstellte – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit. Die Delegierten, darunter George Washington, John Adams, Samuel Adams und Patrick Henry, wählten diesen Ort bewusst, um britischen Loyalisten ihre Absichten nicht zu offenbaren.
Das Gebäude wurde 1724 von Robert Smith, einem der führenden Architekten seiner Zeit, entworfen. Ursprünglich als Treffpunkt der Carpenters' Company, einer Gilde führender Handwerker, konzipiert, diente es später als Sitz der ersten Library of Congress, des First Bank of the United States und des Philadelphia Auction House. Die Carpenters' Company spielte eine zentrale Rolle beim Bau vieler ikonischer Gebäude der jungen Republik.
Betsy Ross House: Wo die erste amerikanische Flagge entstand
📍 239 Arch St, Philadelphia, PA 1910
Betsy Ross House
Das Betsy Ross House ist nicht nur eine historische Sehenswürdigkeit, sondern auch ein Symbol für die oft übersehene Rolle der Frauen in der amerikanischen Revolution. Hier, an der 239 Arch Street, soll Betsy Ross, eine talentierte Polsterin und Näherin, 1776 von einer geheimen Kommission unter der Leitung von George Washington besucht worden sein. Ihnen wurde ein erster Entwurf der amerikanischen Flagge präsentiert – doch es war Ross, die das ikonische Design mit fünfzackigen Sternen perfektionierte. Innerhalb von zwei Monaten nähte sie die erste Stars and Stripes-Flagge, ein Symbol, das bis heute Bestand hat.
Das 1740 erbaute Haus war eines der ersten frauengeführten Geschäfte in den Kolonien. Ross lebte hier von 1776 bis 1779 und betrieb im Erdgeschoss ihre Werkstatt. Nach ihrem Auszug diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, darunter als Schuhmacherwerkstatt, Apotheke und Taverne. Erst 1898 wurde das stark verfallene Haus durch die American Flag House and Betsy Ross Memorial Association gerettet und restauriert. Seit 1937 – passend am Flag Day – ist es als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Haus ist mit Originalmöbeln und Ross-Familienerbstücken ausgestattet, darunter ihr Chippendale-Stuhl und ihre typischen Brillen. Besucht den angrenzenden Innenhof und legt eine Münze auf Betsys Grabstätte, wo sie neben ihrem dritten Ehemann, John Claypoole, ruht.
Haltet Ausschau nach Darstellern in historischen Kostümen, die euch mehr über Betsys Leben und die Revolution erzählen – eine interaktive Zeitreise!
Elfreth’s Alley: Die älteste Wohnstraße Amerikas
📍 126 Elfreth’s Alley, Philadelphia, PA 19106
Elfreth's AlleyElfreth's Alley
Elfreth’s Alley ist eine der charmantesten und historisch bedeutendsten Straßen Philadelphias. Mit ihren 32 kolonialen Stadthäusern, gepflasterten Wegen und Fensterläden in leuchtenden Farben bietet sie eine einmalige Reise in die Vergangenheit. Gegründet im Jahr 1702, ist sie die älteste durchgehend bewohnte Wohnstraße der USA und benannt nach dem Schmied Jeremiah Elfreth. Aufgrund ihrer Nähe zum Delaware River entwickelte sich die Straße schnell zu einem Handelszentrum, in dem Glasbläser, Möbelbauer, Lebensmittellieferanten und sogar Politiker lebten – darunter auch Benjamin Franklin.
Im 19. Jahrhundert geriet die Gasse durch die Industrialisierung in Vergessenheit, als umliegende Fabriken das Viertel veränderten. Doch 1934 wurde die Elfreth’s Alley Association gegründet, um die Häuser zu erhalten. Heute ist sie ein National Historic Landmark, das jedes Jahr im Juni mit Fête Day gefeiert wird – einem Festival mit historischen Reenactments und Musik. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich die Straße in das "Deck the Alley"-Winterwunderland, bei dem 13 private Häuser für Führungen geöffnet werden.
Das Elfreth’s Alley Museum House (Nr. 124-126), das ganzjährig geöffnet ist und einen faszinierenden Einblick in das Leben der damaligen Bewohner bietet.
Tipp: Besucht die Gasse früh morgens oder am Abend für die schönsten Fotos ohne Menschenmassen!
Congress Hall: Wo Amerikas Regierung Gestalt annahm
📍 6th & Chestnut St, Philadelphia, PA 19106
Nach der Unabhängigkeit blieb Philadelphia ein politisches Zentrum und diente zwischen 1790 und 1800 als vorübergehende Hauptstadt der USA. Während dieser Zeit war die Congress Hall, neben der Independence Hall, der Sitz des US-Kongresses. Hier tagten sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat, um bedeutende Gesetze zu verabschieden – darunter die Ratifizierung der Bill of Rights, das Fugitive Slave Act und die Alien and Sedition Acts.
Das Gebäude erlebte zwei historische Amtseinführungen: George Washington wurde hier 1793 für seine zweite Amtszeit vereidigt, und John Adams legte 1797 den Amtseid als zweiter Präsident der USA ab – dies markierte die erste friedliche Machtübergabe in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Die Senatskammer im zweiten Stock, deren Decke mit einer Fresko-Malerei eines Weißkopfseeadlers verziert ist, sowie die Komiteeräume, in denen Portraits von Louis XVI und Marie Antoinette als Geschenk der französischen Monarchie hängen.
Tipp: Die Congress Hall wurde 1912 vollständig restauriert und sieht heute aus wie 1796 – inklusive Mahagonitischen, Federkielen und Ledersesseln. Der Eintritt ist kostenlos, also nutzt die Gelegenheit für eine Tour durch diesen geschichtsträchtigen Ort!
Philadelphia: Die Geburtsstätte des amerikanischen Bankwesens
United States Mint
Philadelphia ist nicht nur die Wiege der amerikanischen Demokratie, sondern auch die Stadt, in der das moderne Bankwesen der USA seinen Ursprung hat. Hier wurde 1782 die erste offiziell lizenzierte Bank gegründet, gefolgt von der ersten Zentralbank der USA und der ersten transatlantischen Bankverbindung. Von den frühen Finanzpionieren bis hin zu historischen Bankgebäuden – die Stadt bietet faszinierende Einblicke in die Entwicklung des amerikanischen Finanzsystems.
📍 Historische Banken & Finanzorte in Philadelphia
The Bank of North America (307 Chestnut St) – Die erste kommerzielle Bank der USA, 1782 vom Kontinentalkongress genehmigt.
First Bank of the United States (120 S. 3rd St) – Gegründet von Alexander Hamilton, legte diese Bank den Grundstein für das nationale Finanzsystem.
Second Bank of the United States (420 Chestnut St) – Heute eine Porträtgalerie mit über 150 historischen Gemälden.
Philadelphia Federal Reserve Bank (6th & Arch St) – Beherbergt die Money in Motion-Ausstellung über die Entwicklung des US-Dollars und der Finanzmärkte.
United States Mint (151 N. Independence Mall) – Hier wurden die ersten Münzen der USA geprägt. Heute könnt ihr bei einer kostenlosen Tour zusehen, wie täglich Millionen von Münzen produziert werden.
The Bourse (111 S. Independence Mall) – Ehemalige Handelsbörse von 1891, heute ein beliebter Food Market mit historischen Elementen.
PSFS Building (1200 Market St) – Der erste moderne Wolkenkratzer der USA, ursprünglich Sitz der Philadelphia Savings Fund Society, heute das Loews Hotel.
Merchants’ Exchange Building (143 S. 3rd St) – Eines der ältesten Handelszentren der Stadt, einst Sitz der Philadelphia Stock Exchange.
Del Frisco’s Double Eagle Steak House (1426-28 Chestnut St) – Ehemalige First Pennsylvania Bank, heute ein gehobenes Steakhouse mit originalem Bank-Interieur, einschließlich eines historischen Tresors.
Ein Spaziergang durch das historische Finanzviertel rund um Chestnut und 3rd Street gibt euch einen Einblick in das wirtschaftliche Erbe der Stadt – von prunkvollen Bankgebäuden bis hin zu Relikten der ersten amerikanischen Börse.
Museum of the American Revolution: Geschichte hautnah erleben
📍 101 S. 3rd St, Philadelphia, PA 19106
Museum of the American RevolutionMuseum of the American Revolution
Das Museum of the American Revolution bietet euch eine fesselnde Reise durch die Geburt der Vereinigten Staaten. Mit interaktiven Ausstellungen, Originalartefakten und multimedialen Erlebnissen taucht ihr in die entscheidenden Momente der Revolution ein – von den ersten Protesten gegen die britische Krone bis zur Gründung der jungen Nation.
In den 16 Galerien des Museums könnt ihr entdecken, wie sich gewöhnliche Menschen – Soldaten, Frauen, freie und versklavte Afroamerikaner sowie indigene Völker – aktiv an der Revolution beteiligten. Erlebt eine nachgebaute Liberty Tree, unter der sich Rebellen gegen die britische Herrschaft verschworen, oder betretet ein Schlachtfeld-Theater, wo ihr mitten im Kampfgeschehen steht.
Must-See: Das absolute Highlight ist George Washingtons Kriegstent, das als mobiles Hauptquartier während des gesamten Krieges diente. In einer aufwendigen multimedialen Präsentation erlebt ihr die dramatische Enthüllung dieses bedeutenden Relikts. Nutzt die interaktive Timeline der Amerikanischen Revolution, die euch mit Videos, digitalen Objekten und 360°-Ansichten die wichtigsten Ereignisse online erleben lässt. Das Museum bietet zudem regelmäßig Sonderausstellungen, die tiefere Einblicke in die Geschichte der Revolution ermöglichen.
Die Countryside of Philadelphia, auch „America's Garden Capital“ genannt, verzaubert mit ihrer üppig grünen Hügellandschaft, unzähligen Outdoor-Erlebnissen, über 30 malerischen öffentlichen Gärten, schönen Weingebieten sowie tollen Herrenhäusern und charmanten Kleinstädten.
Neben den bekannten Küsten im Osten und im Westen hat die USA noch eine unbekanntere Küste im Norden: die an den Großen Seen. Diese sind so unvorstellbar riesig, dass man sich wie am Meer fühlt, wenn man am Ufer steht.
Hier treffen amerikanische Geschichte auf außergewöhnliche Street Art, Kultur auf Kulinarik und Wolkenkratzer auf weitläufige Parks. In der zweitgrößten Stadt an der Ostküste erwarten euch weltbekannte Museen, farbenfrohe Pop-Up Biergärten, steuerfreies Shopping und mehr.