In den 1940ern bis 1960ern machte der Club Ebony die kleine Stadt
Indianola, inmitten endloser Baumwollfelder des Mississippi Delta gelegen, zu einem Urgrund der amerikanischen Musik. Ob Count Basie, Ray Charles oder James Brown, ob Ike Turner, Howlin’ Wolf oder Bobby Rush – hier standen die ganz Großen auf der Bühne. Nach mehr als einjähriger Renovierung ist der Club Ebony nun im alten Stil neu entstanden. Die Gebäudehülle, der Fußboden und die Decke blieben im Original erhalten. Hinzugekommen ist eine kleine Fotowand.
Riley B. King, 1925 geboren im nahen Berclair, lernte den Club Ebony schon früh kennen. 1955 begegnete er dort Susan Carol Hall, mit der er drei Jahre später seine zweite Ehe einging. Er stand später selbst viele Male auf der Bühne.
Ganz in der Nähe, ebenfalls in Indianola, eröffnete 2008 das
B.B. King Museum & Delta Interpretive Center, das den Lebensweg des „Königs des Blues“ und das Mississippi Delta beleuchtet – nicht etwa die Flussmündung des nahen Ol‘ Man River, sondern dessen weite ehemalige Flutebene südlich von Memphis. B.B. King selbst hat das Museum eingeweiht mit seinen anfangs 1800 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Im Juni 2021 kamen 420 Quadratmeter dazu. Zu sehen sind seitdem auch sein Rolls-Royce und ein sehr viel bescheidenerer Pickup-Truck, den er am liebsten fuhr. Der Tourbus und die letzte Gibson-Lucille-Gitarre, die King gespielt hat, haben dort ebenfalls ihr Zuhause gefunden.
B.B. King liegt am B.B. King Museum begraben. Drei Jahre vor seinem Tod 2015 schenkte er den Club Ebony dem Museum, nachdem er ihn 2008 gekauft und so vor dem Verfall bewahrt hatte. Während der Eröffnungsfeier des Museums hörte er, dass die Clubbetreiberin Mary Shepard sich nach 34 Jahren zur Ruhe setzen wollte, keinen Käufer fand und den Club schließen wollte. Er machte sofort ein Angebot, den Club zu kaufen.