Nachhaltig und umweltfreundlich: San Francisco geht mit gutem Beispiel voran
Nachhaltigkeit steht bei jedem Aspekt der städtischen Infrastruktur in San Francisco im Vordergrund.
Letzte Änderung 31.10.2024
CleanPowerSF, ein nachhaltiges Programm der San Francisco Public Utilities Commission für öffentliche Versorgungsbetriebe, arbeitet bereits größtenteils treibhausgasfrei und möchte schon bis 2025 Strom komplett aus erneuerbaren Energien für seine Kunden in San Francisco bereitstellen.
Die SFMTA (San Francisco Municipal Transportation Agency) ist eines der weltweit führenden umweltverträglichen Transportsysteme. Muni betreibt die umweltfreundlichste Flotte aller Städte in Nordamerika. Mehr als die Hälfte seiner öffentlichen Verkehrsmittel, darunter Stadtbahnen, Cable Cars und elektrische Oberleitungsbusse, werden zu 100 Prozent mit treibhausgasfreier Wasserkraft betrieben.
Auch die Bay Area Rapid Transit (BART), ein Verkehrsunternehmen, das Teil des öffentlichen Nahverkehrs in San Francisco und Umgebung ist, fährt zu 100 Prozent elektrisch, wobei 97 Prozent dieses Stroms aus kohlenstofffreien und -armen Quellen stammen, einschließlich Solar- und Wasserenergie.
San Francisco war die erste Stadt im Land, die im bereits im Jahr 2007 Einweg-Plastiktüten verbot. Das Verbot wurde 2012 auf alle Einzelhandelsgeschäfte und 2013 auf alle Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte ausgeweitet. Noch mehr nachhaltige Schlagzeilen machte San Francisco durch das Verbot von Einwegartikeln wie Plastik-Strohhalmen und das Verkaufsverbot von Plastikwasserflaschen bei Veranstaltungen in der Stadt.
Auch das Kompostierungsprogramm von San Francisco wurde als das erfolgreichste, umfassendste und innovativste in den USA gefeiert. Es existiert bereits seit 26 Jahren. Heute sammelt die Stadt mehr als 500 Tonnen pro Tag aus den grünen Tonnen.
Nachhaltigkeits-Auszeichnungen für den SFO Airport
Im September wurde der San Francisco International Airport (SFO) als erster Flughafen der Welt vollständig mit „LEED Platinum“ (Leadership in Energy and Environmental Design) zertifiziert. LEED gilt als das weltweit am weitesten verbreitete Bewertungssystem für grüne/nachhaltige Gebäude.
Diese Auszeichnung bestätigt einmal mehr die nachhaltige Einstellung des Airports. Dazu gehören auch das erste „LEED Gold“-Flughafenterminal in den Vereinigten Staaten (Terminal 2) und die weltweit ersten Null-Netto-Energie-Einrichtungen an einem Flughafen.
Airports Council International North America zeichnete SFO im vergangenen Jahr zudem mit seinem „Environmental Management Award“ aus. Der Flughafen wurde hier für sein „Zero Waste Concessions Program“ geehrt. Im August 2019 verbot SFO als erster Flughafen der Welt den Verkauf von Einweg-Plastik-Wasserflaschen.
Im vergangenen Jahr schloss sich SFO 60 Luftfahrtunternehmen weltweit an, um eine „Clean Skies for Tomorrow“-Erklärung zu unterzeichnen, um die Verwendung von nachhaltigem Treibstoff für Flugzeuge voranzutreiben. Diese Initiative ergänzt das Ziel von SFO, bis 2030 einen „Netto-CO2-Null-Betrieb“ zu erreichen.
Auch viele touristische Attraktionen setzen ein Zeichen
Auch viele Museen gehen mit gutem Beispiel voran: Die California Academy of Sciences ist eines der nachhaltigsten Museen der Welt. Es ist das weltweit größte „LEED Platinum“-zertifizierte grüne Gebäude. Es ist das einzige Wissenschaftsmuseum, das ein Planetarium, ein Aquarium, einen Regenwald und ein Naturkundemuseum unter einem Dach vereint.
Das Exploratorium am Pier 15 ist auf dem Weg, eines der weltweit ersten und größten „Zero-Net-Energy“-Museen zu werden. Bereits im Jahr 2014 erhielt es die „LEED Platinum“-Zertifizierung des US Green Building Council. Das Dach ist mit Photovoltaik-Solarmodulen bedeckt und das Haus nutzt Wasser direkt aus der Bucht für den geothermischen Austausch, um möglichst wenig CO2 auszustoßen.
Im Juni 2016 schloss das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) seinen Ausbau ab, das die Gesamtgröße mehr als verdoppelte. Die Erweiterung/Vergrößerung erfolgte unter strengsten Auflagen für nachhaltiges Bauen in den USA (San Francisco Green Building Ordinance). Die Verordnung verlangt, dass der Neubau mindestens die „LEED Gold“-Zertifizierung und eine Energieeinsparung von mindestens 15 Prozent gegenüber dem kalifornischen Energiekodex aufweisen muss.
Einer der Hingucker für SFMOMA-Besucher ist die „living wall“ – die größte in den Vereinigten Staaten. Sie beherbergt 19.442 Pflanzen von 37 verschiedenen Arten. Die Pflanzen sind an einer Filzmatte, die aus recycelten Wasserflaschen und Polyester gefertigt wurde, befestigt und werden mit recyceltem Wasser bewässert. Die von Habitat Horticulture entworfene Wand ist knapp neun Meter hoch und knapp 46 Meter breit.
Stadien und Kongresszentren
Der Oracle Park ist die Heimat der San Francisco Giants. Auch das Baseball-Stadion wurde im Januar 2019 mit „LEED Platin“ ausgezeichnet. Damit ist der Oracle Park das erste MLB-Stadion mit einer solchen Auszeichnung.
Für die Giants sind nachhaltige Ehrungen nicht neu. Sie wurden auch schon mit dem „San Francisco Environmental Service Award“ und dem „Green Glove Award“ der Major League Baseball als Team mit der höchsten Recycling- und Wiederverwertungsrate ausgezeichnet.
Im August 2021 erhielt ebenfalls das Chase Center – die Multifunktionsarena ist seit der NBA-Saison 2019/20 die neue Heimat der Golden State Warriors (Basketball) – vom United States Green Building Council die „LEED Gold”-Zertifizierung für Gebäudeplanung und -konstruktion und Neubau. Nur zehn NBA-Arenen haben eine LEED-Zertifizierung erhalten, nur sechs haben eine Gold- oder höhere Stufe erreicht.
Das Moscone Center hat im Vergleich zu anderen großen Kongresszentren in Nordamerika eine der niedrigsten CO2-Emissionen pro Teilnehmer. Das Moscone Center verfügt nicht nur über die größte Dach-Solaranlage in San Francisco, sondern gewinnt auch jährlich 68.000 Kubikmeter Grundwasser, das zur Bewässerung von Parks und zur Straßenreinigung genutzt wird. Die 2019 fertiggestellte Moscone-Erweiterung wurde mit „LEED Platinum“ zertifiziert.
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