Geschichtsträchtige Must-Sees im Great American West
Geschichte muss nicht trocken sein: Ob Pferderennen der Ureinwohner, Geisterstädte, Oldtimer und historische Alltagsgegenstände oder Vorträge kostümierter Museumsführer.
Letzte Änderung 14.11.2024
Weitere Infos über geschichtsträchtige Orte in den Great American West Staaten gibt es auch in englischer Sprache unter https://greatamericanwest.co/history-of-the-great-american-west/.
Frauenwahlrecht und Bergbaugeschichte in Wyoming
Historische Plumpsklos im Südwesten Wyomings
Postkutschen und Planwagen in Casper
Wer es noch authentischer möchte, muss eine Tour mit Historic Trails West machen. Unter kundiger Leitung geht es auf einem originalgetreuen Planwagen für ein paar Stunden durch die Landschaft, auch mehrtägige Ausflüge können arrangiert werden.
Geschichte und Geschichten in North Dakota
Vor weniger als 10.000 Jahren lag Fargo-Moorhead, ganz im Osten North Dakotas, unter dem Lake Agassiz, einem riesigen Binnensee, der am Ende der letzten Eiszeit entstand. Im Laufe der Jahrhunderte zog sich das Wasser zurück und hinterließ eine Erde, die das Red River Valley mit Fargo und Moorhead zu einem der fruchtbarsten Ackergebiete der Welt macht.
Im Supermarkt des Wilden Westens
Versteckt am Missouri River im Nordosten von North Dakota gelegen, entstand in den ruhigen Ebenen schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein bekannter Handelsposten: Die Fort Union Trading Post war ein wichtiger Ort für sieben verschiedene Stämme der Northern Plains. Strategisch günstig am Zusammenfluss von Missouri und Yellowstone gelegen, wurde Fort Union zu einem wichtigen Knotenpunkt für Handel und kulturellen Austausch. Trapper und Händler verschiedener Herkunft trafen hier zusammen und tauschten Pelze, Waren und Geschichten aus. Das Fort war bekannt für seine vielfältige Belegschaft, in der Menschen verschiedener Ethnien und Kulturen Seite an Seite arbeiteten. Schriftliche Aufzeichnungen beschreiben die Beziehungen dort als eine "Bastion des friedlichen Zusammenlebens", in der über 25.000 Büffelfelle und Waren im Wert von 100.000 Dollar gehandelt wurden (das sind nach heutigen Maßstäben mehr als 2,6 Milliarden Dollar). Ein Wild-West Supermarkt sozusagen. Besuchern wird in der Fort Union Trading Post National Historic Site heute live gezeigt, wie man damals schmiedete, webte oder Tipis baute.
Pferderennen der besonderen Art
Ein lebendiges Kulturgut der Ureinwohner im Great American West sind die Staffel-Pferderennen. Führende Reiter und Stammes-Teams aus Idaho, Montana, North Dakota, South Dakota, Washington, Oregon, Arizona, Wyoming und sogar aus Kanada treten gegeneinander an. Die Pferderennen entstanden vor etwa 400 Jahren, als das den Indigenen heilige Tier in den großen Ebenen eingeführt wurde. Heute ist es ein organisierter Sport mit Dachverbänden, Regeln und Preisgeldern. Die Rennen werden organisiert vom Horse Nation Indian Relay Council (HNIRC) und finden von Ende Mai bis Anfang September in verschiedenen Orten von South Dakota, Montana und Wyoming statt. Jedes Team besteht aus drei Pferden, einem Reiter, zwei Pferdehaltern und einem Pferdepfleger, der dafür zuständig ist die ankommenden Pferde zwischen den Wechseln einzufangen, während die Halter die Pferde vor und nach den Läufen beruhigen.
Idahos Wild-West Erbe
Weiter nördlich in Idaho befindet sich rund um das Städtchen Wallace ein enormes Silbervorkommen, was dem Ort den Beinamen "Silberhauptstadt der Welt" einbrachte. Das Bergbaugebiet wurde 1884 nach der Entdeckung von Silber, Gold und anderen Metallen gegründet. Nach wie vor ist der Silberabbau hier ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft und Besucher erleben die faszinierende Geschichte zum Beispiel in der Sierra Silver Mine, dem Wallace District Mining Museum oder dem Oasis Bordello Museum.
Historische Gemäuer berühmter Häupter in Cody
Cody ist ein Wild-West Städtchen im Nordwesten von Wyoming und Tor zum Yellowstone National Park. Auf der Hauptstraße beherbergte das Chamberlain Inn oft berühmte Gäste wie zum Beispiel Ernest Hemingway. Das 1841 erbaute Elternhaus des Stadtgründers und Wild-West Helden Buffalo Bill Cody kann in dem nach ihm benannten Center of the West besichtigt werden. Am Ortsrand von Cody ist die Old Trail Town ein Must-See für alle Besucher: insgesamt 27 historische Häuser werden hier konserviert und ausgestellt, darunter eines, das von Butch Cassidy und seiner berüchtigten Hole-in-the-Wall-Gang genutzt wurde. Und wer etwas südöstlich von Cody in die Absaroka Mountains fährt, kann mit der Kirwin Ghost Town eine verlassene Bergbaustadt in all ihrer „lost places”-Pracht besichtigen.
Goldrausch-Geschichten rund um Rapid City
Damals, in Denver
Die Hauptstadt von Colorado hat eine reiche und faszinierende Geschichte, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Das Gebiet war ursprünglich von den Ureinwohnerstämmen der Arapaho und Cheyenne besiedelt. Als Goldfunde im Tal des South Platte River im Jahr 1858 den Pike's Peak Gold Rush auslösten, wurde ein Jahre später Denver City gegründet. Die Stadt wuchs schnell zum Handelszentrum und wurde mit der Ankunft der Kansas Pacific Railroad im Jahr 1870 zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.
Heute ist Denver eine pulsierende und kosmopolitische Stadt, bekannt für Outdoor-Spaß und ihre blühende Kunstszene. Wer auf den Spuren der bewegten Vergangenheit wandeln möchte, kann das in den zahlreichen Museen, historischen Stätten und architektonischen Denkmälern tun. Der Ort, an dem zuerst Gold gefunden wurde, ist heute übrigens eine der beliebtesten Grünflächen von Denver: Im Confluence Park hat man einen wunderschönen Blick auf die Skyline und die beliebten Kajakrutschen des South Platte River.