Filmreife Ferien! Drehorte in den Great American West Staaten
Ob Top-Serie oder Western-Klassiker: Set-Jetting Spots im Great American West sind so vielfältig!
Letzte Änderung 14.11.2024
Ob Filmklassiker, Blockbuster oder Serienhighlight: Landschaften die als Kulisse auf der großen Leinwand dienen, faszinieren uns umso mehr, wenn wir sie live und in Farbe sehen können – und haben so manche unbekannte Destination bekannt gemacht. Set-Jetting ist kein ganz neuer Trend aber das Interesse an Drehorten ist weltweit ungebrochen. Neben Klassikern wie dem Devils Tower in Wyoming als Landeplatz für Außerirdische, der Stadt Fargo in North Dakota als Ort einer skurrilen Verbrecherjagd und den Black Hills in South Dakota als Szenerie für viele Western-Epen und Abenteuerstreifen, haben die Great American West Staaten noch viele weitere Drehorte zu bieten - und stehen aktuell durch die Paramount-Erfolgsserie „Yellowstone“ mit Kevin Costner speziell im Fokus der Fanbase. Viel Spaß also beim Schmökern: Kopfkino an!
Wyoming: Aliens und nochmal Aliens
Die epischen Landschaften Wyomings ziehen seit Jahrzehnten Besucher an. Daher ist es kein Wunder, dass der Devils Tower durch Steven Spielbergs Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" aus dem Jahr 1977 als Landeplatz der Aliens berühmt wurde. Der Film wurde sofort zu einem internationalen Kultklassiker. In der Filmwelt voller künstlicher Fassaden und Spezialeffekte ist „der Hauptdarsteller“ hier gänzlich von Mutter Natur geschaffen. Der einzigartige Felsmonolith ganz im Osten von Wyoming ist 264 Meter hoch. Heute ist der Devils Tower aufgrund seiner Anziehungskraft und seiner Berühmtheit in Hollywood zu einem kulturellen Phänomen geworden. Mit den Einnahmen aus dem Film konnten die Landbesitzer einen Campingplatz und ein Restaurant eröffnen, um Fans der Landschaft und des Films zu bewirten. Abends wird auf einer Leinwand am Fuße des Wahrzeichens der Film "Unheimliche Begegnungen" gezeigt.
Bunte Felsformationen, scharfe Zacken - diese außergewöhnliche Landschaft befindet sich nur wenige Meter vom Highway entfernt, und doch fahren Reisende jeden Tag daran vorbei, ohne es zu wissen! Hell's Half Acre ist nur 48 Kilometer vom Städtchen Casper entfernt und umfasst zirka 960 Hektar mit tiefen Schluchten, Höhlen und faszinierenden Felsformationen. Die amerikanischen Ureinwohner nutzten das Gebiet für die Jagd und trieben Tausende von Bisons über die Klippen. Später entdeckte Hollywood die unwirkliche Landschaft: Hell’s Half Acre diente 1997 als Drehort für den fiktiven Planeten Klendathu in dem Film „Starship Troopers"!
Montana: Von Kevin Costner und Bahnhöfen
Normalerweise würde man nicht denken, dass ein historischer Bahnhof einem Reiseziel zu Ruhm verhilft, aber in Billings ist es genau dieser Ort, an dem die größte Stadt Montanas einen großen Auftritt auf der Kinoleinwand hatte.
Im Jahr 1993 drehte der bekannte Produzent Ron Howard Teile von "Far and Away" im historischen Billings Depot. Der Film mit Tom Cruise und Nicole Kidman in den Hauptrollen erzählt die Geschichte von irischen Einwanderern. Im Jahr 2013 kehrte Hollywood für die Dreharbeiten der Serien „Breaking Bad" und „Better Call Saul", in das Historic Billings Depot zurück.
Fans der Paramount-Fernsehserie "Yellowstone" mit Kevin Costner kommen nach West-Montana
um einen Blick auf das Leben von John Dutton und seiner komplizierten Familie und ihrer Yellowstone-Ranch zu werfen. Bevor die Dreharbeiten zur vierten Staffel begannen, wurde die gesamte Produktion nach West-Montana auf die Chief Joseph Ranch verlegt. Für die weiteren Dreharbeiten wurden verschiedene Orte und Unternehmen in der Umgebung von Missoula und im Bitterroot Valley südlich der Stadt genutzt. Der Fan-Andrang ist schon so groß, dass die örtlichen Behörden Besucher eindringlich bitten, Rücksicht auf die Menschen zu nehmen, die in diesen Einrichtungen leben und arbeiten. Aber es gibt sogar eine Yellowstone Selbstfahrer-Route für Set-Jetting Begeisterte der Yellowstone Serie (inklusive Stopp an der berüchtigten „Train Station“ – Kenner wissen wovon wir sprechen). Und Hardcore-Fans können sogar auf der Chief Joseph Ranch übernachten, nur zu Zeiten, wenn dort nicht gedreht wird, versteht sich.
Idaho: Auf den Spuren von Hemingway und einem gigantischen Vulkanausbruch
Idaho war ein Zufluchtsort für Ernest Hemingway. Der gefeierte Nobelpreisträger besuchte Sun Valley und Ketchum 20 Jahre lang regelmäßig, bevor er 1959 ein Haus in Ketchum kaufte. Um einen Eindruck von Hemingways Idaho-Erfahrung zu bekommen, sollten Besucher im Sawtooth Club auf einen Cocktail vorbeischauen und natürlich in der Sun Valley Lodge stoppen, um die Atmosphäre zu erleben, die ihn beim Schreiben und Verfassen von "For Whom the Bell Tolls" inspirierte. Krönender Abschluss: Dem großen Schriftseller seine Ehre an seinem Grab auf dem Friedhof von Ketchum erweisen.
Beste Reisezeit? Da orientieren wir uns beim großen Meister selbst. Auf der Inschrift der Hemingway-Gedenkstätte heißt es: "Am meisten liebte er den Herbst, die gelben Blätter an den Pappeln. Blätter, die auf den Forellenbächen und über den Hügeln treiben."
Filmliebhaber erkennen die charmante, historische Stadt Wallace vielleicht als Schauplatz des Naturkatastrophenfilms "Dante's Peak" von 1997 mit Pierce Brosnan und Linda Hamilton. Ganz im Norden von Idaho gelegen boten die malerischen Häuser der Hauptstraße und die hochaufragenden von Wäldern gesäumten Berge rund um die Stadt, eine ideale Kulisse für den Film über den gigantischen Ausbruch eines bisher ruhenden Vulkans.
Wer Wallace heute besucht, sollten unbedingt an einer Führung durch die Silbermine teilnehmen, einen Abstecher ins „Oasis Bordello Museum“ machen und die Erklärung der Stadt als "Center of the Universe" lesen, die stolz auf einem Gullydeckel in der Innenstadt prangt.
South Dakota: Blockbuster mit Wölfen, Bären, Kevin und Leo
Wer in die Black Hills kommt, sollte vorher unbedingt das Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Kevin Costner aus dem Jahr 1990 anschauen – und dann vor Ort dieWesternstadt Fort Haysnahe Rapid City besuchen, wo ikonische Kulissen des Filmsets stehen. Goodie für Cineasten: Hier befindet sich auch das South Dakota Movie Museum, welches Set-Teile von mehr als 50 anderen Filmen beherbergt, die in im Staat gedreht wurden. Für die passenden Souvenirs ist bei den Kunsthandwerkern, die hier vor aller Augen Werkzeuge und Schmuck herstellen, ebenfalls gesorgt. Die Öffnungszeiten sind saisonal von Mitte Mai bis Anfang Oktober.
Der Film „The Revenant" aus dem Jahr 2016 ist eine epische Geschichte über Überleben und Rache und erzählt die Geschichte des Grenzgängers Hugh Glass (gespielt von Leonardo DiCaprio). Glass war Fallensteller in South Dakota, wo er von einem Grizzlybären zerfleischt und von seinen Gefährten zum Sterben zurückgelassen wurde. Von Rachegelüsten und Überlebenswillen getrieben, kroch er sechs Wochen lang zur nächstgelegenen Siedlung, Fort Kiowa, in der Nähe des heutigen Chamberlain, SD. Ganz in der Nähe der historischen Stätte wo der Angriff stattfand, liegt heute das kleine Städtchen Lemmon, South Dakota. Beim Anblick der Skulptur des bekannten Künstlers John Lopez im Lemmon Grand River Museum dort, wird die Szene fast lebendiger als im Film: Lopez verwendete allein Metall-Schrott, um den Kampf zwischen Hugh Glass und dem Grizzlybären nachzustellen. Wer mehr erfahren möchte über den Ausnahmekünstler, sollte einfach die Straße runter in Lopez' Atelier in der Innenstadt von Lemmon vorbeischauen. Dort finden sich mehr von seinen beeindruckenden Werken und man kann dem Bildhauer selbst bei der Arbeit zuschauen.
Weitere berühmte Filme und ihre Drehorte in South Dakota sind zum Beispiel "Into the Wild", "National Treasure: Book of Secrets", "Armageddon" und "Hidalgo". Infos darüber finden sich unter https://www.travelsouthdakota.com/shows-films-shot-south-dakota.
North Dakota: Fargo (was sonst) – und die Abenteuer eines berühmten Präsidenten
Fargo,ganz im Osten des Bundesstaates North Dakota, wurde durch den gleichnamigen Film der Coen-Brüder aus dem Jahr 1996 berühmt. Die düstere Komödie mit Frances McDormand und Steve Buscemi zeigt eine gefrorene Tundra, in der eine völlig unvorbereitete Polizeibehörde versucht, ein Verbrechen aufzuklären. Und das Finale von „Fargo“, in dem ein Holz-Zerkleinerer eine nicht unerhebliche Rolle spielt, geht als eine der berüchtigtsten Mordszenen in die Geschichte des Kult-Kinos ein. Obwohl der Film nicht in Fargo gedreht wurde (wie Besucher feststellen werden, sieht es überhaupt nicht so aus wie im Film), kann das Originalrequisit (und sein Stunt-Double) im Fargo-Moorhead Visitors Center besichtigt werden, Sefies erwünscht.
Manche Geschichten sind zu gut für die Kinoleinwand. Sie sind für die Geschichtsbücher. Eines winterlichen Morgens rannte ein Ranch Arbeiter zum Sheriff von Billings County und behauptete, ein Boot sei gestohlen worden - ein durchtrenntes Seil und ein roter Fäustling dienten als Beweis. Bewaffnete Diebe auf einem eisgefüllten Fluss zu verfolgen war eine lebensgefährliche Aufgabe. Doch dieser Sheriff lebte für wilde Abenteuer. Sein Name war Theodore Roosevelt, er sollte später der 26. Präsident der USA werden.
In seinem Buch "Ranch Life and the Hunting Trail" aus dem Jahr 1888 erzählt Roosevelt wie er den Missouri River bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bezwang und berichtet über den Nervenkitzel: „Einen Moment lang verspürten wir einen Kitzel der Erregung und unsere Adern kribbelten, als wir uns vorsichtig dem Feuer näherten.“ Dank des Überraschungsmoments konnten alle drei Diebe festgenommen werden. Die Reise dauerte 36 Stunden und wurde nur durch Roosevelts ungebrochenen Gerechtigkeitssinn und sein Bedürfnis nach Abenteuer möglich gemacht.
Geschichten wie diese stellten seine Entschlossenheit auf die Probe und sind einer der Gründe, warum er später sagte: „Ich wäre nicht Präsident geworden, wenn ich nicht meine Erfahrungen in North Dakota gemacht hätte.“ Heute können Besucher die Gegend in der dies geschah – den heutigen Theodore Roosevelt National Park – besuchen, und auch Roosevelts erste Jagdhütte hier besichtigen.