Film ab! Drehorte in Oregon entlang des Oregon Film Trails
Die perfekte Kulisse
Letzte Änderung 13.11.2024
Im Laufe der Filmgeschichte ist der Staat Oregon – aufgrund seiner atemberaubenden Landschaften sowie seiner Nähe zu Hollywood – zu einem sehr beliebten Drehort für US-Filmemacher avanciert.
So abwechslungsreich Oregons Landschaft ist, so vielfältig sind auch die hier gedrehten Filme: Der Beaver State bot die perfekte Kulisse für Actionfilme wie «Password Swordfish», den Vampirfilm «Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen», die Komödie «Kindergarten Cop», den Tierfilm «Free Willy», den Kinderfilm «Die Goonies» und sogar den Horrorstreifen «The Ring».
Jack Nicholson – Verrückt in Oregon
Die Timberline Lodge im Mount Hood National Forest ist einer der bekanntesten Drehorte Oregons. Hier trieb Jack Nicholson im Film «Shining» als wahnsinniger Schriftsteller Jack Torrance sein Unwesen. Das Hotel diente als Kulisse für die Außenaufnahmen für das abgelegene und eingeschneite Overlook Hotel. Die berüchtigte Zimmernummer 237 sucht man jedoch vergebens, dafür gibt es im Souvenirshop Tassen mit dem Zähne fletschenden Jack Nicholson. Heute suchen die meisten Besucher der gemütlichen Timberline Lodge jedoch Erholung und Pistenabenteuer statt Gruselmomente. Apropos Jack Nicholson: Fünf Jahre vor «Shining» drehte der Schauspieler bereits schon einmal in Oregon. Der Film «Einer flog über das Kuckucksnest» wurde im Oregon State Hospital in Salem, der Hauptstadt des Bundesstaates gedreht. Vielleicht verhalf die authentische Atmosphäre zum Gewinn von fünf Oscars, denn das Krankenhaus ist auch in der Realität eine Heilanstalt für psychisch Kranke.
Wale, Goonies und Meryl Streep
Aber nicht nur Jack Nicholson drehte in Oregon. Viele weitere namhafte Schauspieler wie Arnold Schwarzenegger, Willem Dafoe oder Kirsten Stewart spielten hier einige ihrer besten Rollen. «Die Goonies» wurden im Ecola State Park bei Cannon Beach und in der Stadt Astoria gedreht. Hier entstanden zudem «Nummer 5 lebt!», «Kindergarten Cop», «Free Willy», «Teenage Mutant Ninja Turtles» sowie «The Ring». In Astoria befindet sich auch das Oregon Film Museum. Kein Wunder, dass die Stadt am Columbia River unter Kinofans inzwischen eine echte Pilgerstätte ist. Der Thriller «Am wilden Fluss» aus dem Jahre 1994 mit Meryl Streep und Kevin Bacon wurde am Rogue River im Südwesten Oregons gedreht. Wie in diesem Film wird Oregons atemberaubende Landschaft von Regisseuren gerne als dramaturgisches Mittel eingesetzt. Die malerische Küste, weite Wälder, schneebedeckte Berge, reißende Flüsse, kleine Örtchen, vulkanische Mondlandschaften – all das war schon in Filmen zu sehen.
Reese Witherspoon auf dem Pacific Crest Trail
Große Strecken von «Der große Trip – Wild» mit Reese Witherspoon wurden ebenfalls in Oregon gefilmt. Der Abenteuerfilm basiert auf einer wahren Geschichte: Die 26-jährige Cheryl Strayed folgt nach mehreren Schicksalsschlägen dem Ruf der Wildnis. Um das Ausmaß von Cheryls Expedition in die Wildnis zu vermitteln, wurde so viel wie möglich auf dem realen Pacific Crest Trail gefilmt. Er verläuft unter anderem durch den atemberaubenden Crater Lake Nationalpark und erreicht kurz vor der Grenze zu Washington mit dem ruhenden Vulkan Mount Hood den höchsten Berg Oregons.
Vampire in Oregon
Auch Vampir-Fans verschlägt es nach Oregon, denn die meisten Aufnahmen für den ersten Teil der Twilight-Sage «Bis(s) zum Morgengrauen» entstanden hier. Echte Fans der Serie können seit einiger Zeit sogar in dem Haus, das über die vier Teile des Vampir-Werwolf-Dramas Bella Swans Zuhause war, übernachten. In den Filmen wohnte Bella hier mit ihrem Vater Charlie und küsste den Vampir Edward Cullen leidenschaftlich zum ersten Mal, als er durch ein Fenster in ihr Zimmer einstieg. Fans können nun an dem Tisch speisen, an dem Charlie Swan seine Waffe säuberte oder in Bellas Schlafzimmer nächtigen. Das Twilight Swan House befindet sich im Ort St. Helens am Columbia River und ist das perfekte Basislager für den Besuch aller anderen Twilight-Drehorte im Großraum Portland wie dem Cannon Beach, dem Silver Falls State Park, in dem viele der Waldszenen gedreht wurden, oder den Multnomah Falls nahe der Columbia River Gorge.
„Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers“
Im Sommer 1985 beherbergte der kleine Ort Brownsville im Willamette Valley ein ganzes Filmteam, unter ihnen der Regisseur Rob Reiner und die jungen Schauspielern Wil Wheaton, River Phoenix, Corey Feldman und Jerry O'Connell. Zusammen verfilmten sie den Stephen King Roman «Die Leiche». Ein Roadmovie über wahre Freundschaft und das Erwachsenwerden, der unter dem Titel «Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers» in den Kinos große Erfolge feierte. Alle Stadtszenen des Films spielen in Brownsville (zirka 50 km nördlich von Eugene). Jedes Jahr am 23. Juli feiert die Stadt den «Stand By Me»-Tag und verwandelt sich nochmals in Castle Rock, wie die Stadt im Film heißt. Die Wanderung der Jungs entlang der Eisenbahnschienen wurde überwiegend an der „Oregon, Pacific & Eastern Railway“-Strecke gedreht. Die Bahnlinie führte ab 1904 von Cottage Grove bis Culp Creek. Von 1972 bis 1987 verkehrten hier Touristenzüge, 1994 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut. Heute ist auf der Trasse ein Wander- und Radweg angelegt.
Die Liste der in Oregon gedrehten Genres und Filme ist lang. Fest steht jedoch, dass der Staat für seine traumhaften Kulissen mehr als nur einen Oscar verdient hat!
Wer mehr über Oregons Filmgeschichte erfahren möchte, der kann die Drehorte entlang des Oregon Film Trails besuchen.
Fun Fact
Videotheken sind ein Hort filmischer Geschichte. Doch wo einst 9.094 Videotheken unter dem «Blockbuster»-Banner operierten, gibt es nur noch eine einzige Filiale. Einem gewissen gallischen Dorf gar nicht unähnlich, leistet ein Laden in Bend in Central Oregon erfolgreich Widerstand. Trotz Netflix und Amazon hält sich die letzte «Blockbuster»-Filiale tapfer und erfreut sich einer großen Stammkundschaft. Ein absolutes Paradies für nostalgische Film- und Videofans! Doch Achtung: Noch immer gilt bei den Videos, nach dem Schauen das Zurückspulen nicht vergessen!