Wer abseits der Strände im Landesinneren Floridas unterwegs ist, wird überwältigt sein von der atemberaubenden natürlichen Vielfalt des Staates.
Als einziges subtropisches Naturschutzgebiet Nordamerikas wurde der Everglades Nationalpark 1947 von US-Präsident Harry S. Truman gegründet und als internationales Biosphärenreservat 1979 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die Indianer nannten das riesige Feuchtgebiet „Pa-hay-okee“, „Fluss aus Gras“. Tatsächlich sind die Everglades kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt. Nur hier leben sowohl Alligatoren als auch Krokodile. Man spürt die ungezähmte Kraft der Natur durch Wasser und Pflanzen bei Wanderungen durch den Sumpf oder Bootsfahrten durch das unüberschaubare Netz an Wasserwegen und Mangroven. Tipp: Nicht nur mit dem Airboat durch die Landschaft düsen, sondern auch mit dem Kajak die Mangrovensümpfe durchqueren.
Ocala im Zentrum Floridas ist die „Pferdehauptstadt der Welt“ und zählt mehr als 600 Pferdefarmen sowie unzählige Reitturniere. Im Zentrum der floridianischen Pferdezucht galoppieren Vollblüter und Araber über sattgrüne Weideflächen, an den Ufern der Seen und Teiche wachsen dekorative Baumgruppen. Sehr zu empfehlen in der Nähe: Im Silver Springs State Park wurde das Glasbodenboot erfunden, welches nicht nur einen ungetrübten Blick auf die vielen Fische, Manatis und Alligatoren ermöglicht, sondern auch auf versunkene Hollywood-Requisiten, antike indische Artefakte und sogar ein Schiffswrack. Hier entstanden viele Unterwasseraufnahmen für die James-Bond-Filme „Sag niemals nie“, „Feuerball“ und „Moonraker“.
Im Wakulla Springs State Park in der Nähe der Hauptstadt Tallahassee genießen Besucher die zahlreichen Wanderwege durch die dichte Vegetation des mit Zypressen bewachsenen Sumpfgebietes oder einen Sprung ins kühle Nass. Auch hier stoßen Gäste auf Hollywood: Denn am Ende der Bootstour durch eine der größten Süßwasserquellen der Welt führt der Weg vorbei an Schildkröten, Manatis und Alligatoren zum berühmten Tarzan Baum, von dem sich in den vierziger Jahren die Filmlegende Johnny Weissmüller für „Tarzans geheimer Schatz“ in die Tiefen des Dschungels schwang.
Das circa 12.000 Hektar große Robinson Preserve im Nordwesten Bradentons ist eines der bekanntesten Naturreservate der Region und der ideale Ort über 200 einheimische Vogelarten, Fischotter, Schildkröten oder, mit ein bisschen Glück sogar Manatees zu beobachten. Dieses an der Küste gelegene Naturreservat bietet sich außerdem für Kayaktouren, Stand-Up Paddling oder Fahrradtouren an.